Ohne Polarität keine (sexuelle) Spannung

Das Harte sucht das Weiche, das Grobe das Feine, das Bestimmte das Verspielte, das Aggressive das Sanfte, das Strukturierte das Fließende… und umgekehrt.

 

Es ist das Gegenteil, was uns sexuell anzieht. Das trifft auf jede funktionierende, romantische Beziehung zu. Fehlt die Polarität, kann es von Beginn an nur eine Freundschaft sein. Geht die Polarität verloren, wird es wie eine Freundschaft werden.

 

Wenn ich von jeder Beziehung spreche, meine damit auch die gleichgeschlechtlichen. Selbst hier muss Polarität erzeugt werden, damit die Beziehung langfristig aufrechterhalten werden kann.

 

In guten homo- wie auch heterosexuellen Beziehungen sehen wir dann jemanden, der härter und direkter ist. Jemanden der führt und standhaft ist. Auf der anderen Seite ist dann derjenige, der sich dem hingibt und sich sicher darin fühlt.

 

Geht die Polarität verloren, findet die Beziehung im Besten Fall ein friedliches Ende. Im schlimmsten Fall entsteht ein absolutes Chaos.

 

Ein Mangel an Polarität ist die Hauptursache für Flaute im Schlafzimmer, aber auch für Streitigkeiten aller Art.

 

Sind beide Seiten zu maskulin und wollen führen, kommt es zu einem Machtkampf. Das Auto hat nur ein Lenkrad und es können nicht beide daran drehen wollen.

 

Sind beide Seiten zu feminin, gibt es keinen Halt, keine Richtung und keine Sicherheit. Es wird viel gezickt, aber wenig unternommen. Das Auto fährt, doch keiner lenkt, weil sich beide raufen oder schmollen.

 

Was ebenfalls nicht funktioniert, ist ein Handeln gegen den eigenen Kern. Heute sehen wir das oft bei im Kern femininen Frauen, die ihren Mann stehen müssen/wollen und bei im Kern maskulinen Männern, die sich wie im Hotel Mama aufführen.

 

Man könnte bei dieser Umkehrung vermuten, dass es wieder passt, doch sorgt es nur für mehr und mehr Frust. Wenn man gegen die eigene Natur handelt, wird man zwangsläufig immer unzufriedener mit sich und seinem Leben.

 

Projiziere das Problem niemals auf den anderen. „Ich muss ja, weil er/sie…!“ Überlege stattdessen, wie du deine Kraft kultivieren kannst. Erst dann besteht die Möglichkeit, dass sich der andere dem auf seine Weise angleicht, oder, dass du einen passenden Menschen anziehst.

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