Das kleinere Übel braucht nicht die Endstation sein

Immer wieder müssen wir uns fragen, ob unsere Entscheidungen uns wirklich guttun, denn ganz offensichtlich leidet manch einer unter seinen gewählten Umständen.

 

Dabei kann es sich um eine Beziehung handeln, die zu einem großen Teil aus Drama besteht oder die missbräuchlich ist. Es kann sein, dass sich jemand ungesund ernährt und dadurch immer unförmiger, schwächer und kränker wird. Es kann auch sein, dass sich jemand mit Alkohol und anderen Drogen betäubt.

 

Die Betroffenen wissen irgendwo, dass es sie nach und nach zerstört, doch warum ändern sie nichts? Auch wenn die aktuelle Situation schmerzt, die gedachten Alternativen schmerzen noch mehr.

 

Es ist eine unheimliche Leere, die entsteht, wenn man plötzlich alleine ist oder wenn man sich nicht mehr ablenkt oder betäubt. Diese Leere spricht eine noch viel größere Angst an, als schlecht behandelt zu werden oder krank zu sein. Sie ist das größere Übel.

 

Nun fällt es auch schwer, statt einem Übel etwas Gutes zu wählen, denn nicht selten liegt es außerhalb der eignen Erfahrungen. Es gibt nur „unangenehm“ und „sehr unangenehm“. Es scheint hoffnungslos, so wie auch schon in der Kindheit, wo sich diese Ängste und Schutzmechanismen entwickelten, um den Alltag überstehen zu können.

 

Erfährt man nie etwas anderes, gibt es nur das, was man kennt. Die großen Ängste werden verdrängt und man klammert an dem Wenigen, was man hat.

 

Die Lösung für dieses Verhalten erfordert viel Mut und Kraft. Es müssen die Dinge bewusst angeschaut und erfahren werden, vor denen man nun schon fast ein ganzes Leben lang geflüchtet ist. Das Alleinsein. Das Gefühl der Leere. Das Gefühl der Minderwertigkeit und Wertlosigkeit.

 

Es muss zugelassen und mit erwachsenen Augen betrachten werden, um zu heilen und sich lösen zu können.

 

Sobald man vertraut mit den eigenen Schatten ist und sie zugelassen hat, kann man sich bewusst für einen neuen Lebensabschnitt entscheiden. Das bedeutet vor allem, sich Dinge zu erlauben und zu tun, die man sich immer gewünscht, gleichzeig aber immer gemieden hat.

 

Komm raus aus deinem Kopf und öffne dich auf ganz neue Weise dieser Welt. Sie hält ihre Wunder nur für diejenigen bereit, die danach greifen.

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