Gegenseitiges Verständnis ist der Schlüssel

Die meisten Menschen haben nie gelernt, sich ehrlich und zielführend mitzuteilen, insbesondere im Privat- und Liebesleben. Ursächlich sind die Erfahrungen und Lehren aus der Kindheit.

 

Hier darf jeder bei sich ergründen, wie die eigenen Eltern miteinander umgegangen sind. Wurde hier viel:

 

💢aneinander vorbeigeredet

💢gestritten, gemeckert, genörgelt

💢ignoriert, geschwiegen, ausgeblendet

💢kleingeredet, beleidigt, beschämt, beschuldigt?

 

Wieviel hast du davon abbekommen, wenn du deine Gefühle mitteilen wolltest und in Emotionen ausgebrochen bist (was für ein Kind vollkommen normal ist)?

 

Und noch wichtiger: Was davon führst du in deinen Beziehungen ganz unbewusst fort? Wie sehr ähnelst du deinen Eltern?

 

Der größte Störfaktor für eine gesunde Kommunikation sind unbewusste, unkontrollierte Emotionen. Aus ihnen entspringen Worte und Handlungen, die immer mehr Öl ins Feuer gießen. Zudem sorgt es für Distanz zum anderen, da man in diesem Zustand unfähig ist, zuzuhören und zu verstehen.

 

Das bedeutet nicht, dass du deine Emotionen beseitigen sollst. Du musst sie dir bewusst machen und ihren Ursprung ermitteln, denn es ist immer das ungehörte Kind in dir, das sich hier lautstark meldet.

 

Wurde eine Frau als Kind z.B. vernachlässigt und ihre Gefühle ignoriert, löst das bei ihr als Erwachsene enorme Gefühle aus. Verhält sich der Mann ganz unbeabsichtigt so, dass sie sich vernachlässigt fühlt, kommen alte Emotionen hoch, durch die dann gehandelt wird.

 

Anstatt dem Mann liebevoll mitzuteilen, wie sie sich fühlt und was sie sich wünscht, wird aus Unsicherheit, Angst oder Wut reagiert.

 

Das kann strafendes Schweigen sein: „Du weißt schon, was los ist.“ (nein, weiß er nicht), eine böse Bemerkung oder große Aufregung, die in Streit ausartet.

 

Erkenne deine Trigger und Muster. Nimm deine Emotionen bewusst wahr, ergründe und verstehe sie. Wenn sie wieder aufsteigen, atme durch und hole dir deine gewonnenen Erkenntnisse in Erinnerung. Dann sprich mit klarem Verstand:

 

„Ich weiß, du hast viel zu tun, doch ich würde mich freuen, wenn wir mehr Zeit miteinander verbringen könnten. Es tut mir immer so gut und gerade fühle ich mich alleingelassen.“

 

 

Mach dir außerdem bewusst, dass jemand, der immer emotional reagiert, seine Innenwelt nach außen projiziert. Egal ob er sich ängstlich, wütend oder auch herablassend und beleidigend gibt, es ist nichts Persönliches, sondern nur ein Ausdruck dessen, wie er sich mit sich selbst fühlt.

 

Nun wäre es deine Aufgabe, nicht ebenfalls in Emotionen zu verfallen, z.B. passiv und gekränkt oder aggressiv und wütend zu sein. Gerade dann, wenn es am schwierigsten ist, ist deine Fähigkeit des Zuhörens und Verstehens am wichtigsten.

 

Schau den anderen an, wie ein wütendes / trauriges Kind. Lies zwischen den Zeilen, so wie du es auch bei dir gemacht hast. Erst wenn du ruhig bleibst und mit Verständnis reagierst, kannst du den anderen für einen bewussteren Austausch öffnen.

 

Doch gibt es niemals eine Garantie. Manch einer will sich nicht öffnen oder auf deine Bedürfnisse eingehen, und du solltest auch niemals regelmäßige Beleidigungen oder ewiges Streiten hinnehmen. Zeigt der andere keine Anzeichen der Besserung, sollst und kannst du ihn nicht ändern. Hilft alles nichts, musst du dich abwenden.

 

Nimm dir mit deinem Partner vor, euch mindestens einmal wöchentlich zusammenzusetzen und euch gegenseitig alles zu erzählen, was euch auf der Seele liegt - was euch stört, was euch besorgt, was ihr euch wünscht, was schön war und was ihr anders machen wollt.

 

Tauscht ihr euch regelmäßig bewusst aus, entsteht eine tiefe Verbundenheit ohnegleichen.

kommunikation, partnerschaft, gesunde beziehung, glückliche beziehung führen, besser kommunizieren

Kommentar schreiben

Kommentare: 0