Beziehung ist nicht gleich Beziehung

Frauen gehen häufig mit deutlich höheren Erwartungen in eine Beziehung. Schließlich sind sie es, die sich in Liebesromane & -filme verlieren, Beziehungsklatsch- & -tratsch verfolgen, Sachbücher zum Thema lesen und auch von Romanze, Hochzeit und Familie träumen. Für sie ist es ein wesentliches Lebensziel.

 

Bei vielen Männern ist das ganz anders. Sie beschäftigen sich nahezu gar nicht mit Beziehungen. Abseits von regelmäßigem Sex, etwas Zuneigung und körperlicher Nähe, hoffen sie vor allem, dass möglichst viel beim Alten bleibt.

 

Er führt also weiter sein unbeschwertes Leben und glaubt, die Vorteile von Beziehung und Single-Dasein kombinieren zu können. Ist das (sexuelle) Bedürfnis da, kommt man zusammen, vergnügt sich, kuschelt und erzählt ein wenig, und geht dann wieder auseinander, bis das Bedürfnis abermals aufkommt.

 

In der Zwischenzeit kann er dann in Ruhe Videospiele spielen, TV schauen, sich mit Kumpels treffen, seinen Hobbys nachgehen oder einfach nur die Ruhe genießen. Aber sich noch um eine Frau kümmern und eine echte Partnerschaft kultivieren? Muss das denn sein?

 

Die Frau will mehr. Sie braucht immer wieder spezielle Aufmerksamkeit. Übertreibt der Mann es mit seinem lockeren Verhalten, fühlt sie sich schnell ausgenutzt, was sie wütend macht und nörgeln lässt. Das demotiviert den Mann nur noch mehr. Er ahnt nicht was sie will, denn ihm gefällt es, wie es ist. Warum ihr nicht auch?

 

Dabei kann er wirklich verliebt sein, doch projiziert er seine simplen Bedürfnisse und Erwartungen auf die Frau, genauso wie sie ihre komplexen auf ihn. Sie will ein echtes Zusammenleben und eine tiefe Verbundenheit, wie in all den Geschichten, die sie aufgesogen hat. 

 

💥Geht der Mann nicht auf ihre Bedürfnisse ein, wird sie unzufrieden und zeigt das auch. Langfristig passieren folgende Dinge am häufigsten:

 

  1. Beide sind zu unsicher, um sich zu trennen und gehen sich so für lange Zeit auf die Nerven. Jeder will den anderen ändern.
  2. Er trennt sich. Sie zweifelt an sich, denn sie konnte ihn nie für sich gewinnen. „Warum ändert er sich nicht für mich?“
  3. Sie trennt sich. Erst jetzt wacht er auf und will sich ändern.

 

 

Beide Seiten haben Dinge zu lernen. Die Frau als Beziehungswesen und der Mann als Materialist.

 

👩Sie darf nicht zu hohe Erwartungen an den Mann haben und sollte auch in der Lage sein, ihre Fantasien und Träumereien zu hinterfragen. Erwartet sie, dass der Mann all ihre innersten Bedürfnisse befriedigt, ohne zu wissen, was er denkt und fühlt, ist die Beziehung schon vorbei, bevor sie überhaupt richtig begonnen hat. Stellt sie sich als nörgelnde Last heraus, wird er nie mehr als nur Sex wollen.

 

🧔Er darf erkennen, dass er gewisse Verpflichtungen und Verantwortungen eingeht, wenn er eine Frau in sein Leben lässt. Sie wünscht sich nicht nur Nähe, Aufmerksamkeit und Sicherheit auf körperlicher Ebene, sondern auch auf geistiger und seelischer - und zwar nahezu täglich. Ist er nicht in sich gefestigt, steht er nicht in seiner maskulinen Kraft und hat er kein klares Ziel vor Augen, werden ihn diese Anforderungen immer wieder ins Wanken bringen.

 

Er wird mit Freude diesen zusätzlichen Aufwand betreiben, wenn sie dafür sein Leben süßer macht, ganz ohne Druck und Zwang. Voraussetzung dafür ist aber immer, dass bei beiden der Wille dazu vorhanden ist.

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