Lieben ohne Brauchen

Vor einer Beziehung kann es sich so äußern, dass man kaum noch in der Lage dazu ist, im Leben voranzuschreiten und bestimmte Ziele zu verfolgen oder überhaupt erstmal welche zu haben. Schnell versinkt man in Selbstmitleid und hofft nur noch darauf, endlich gefunden zu werden.

 

Das sorgt für eine bedürftige Ausstrahlung und ein bedürftiges Verhalten, was viele Menschen abschrecken wird, es sei denn, sie haben sich eine ähnliche Gedankenwelt geschaffen.

 

„Erst wenn ich jemanden habe, kann ich glücklich sein…“

 

Kommen nun zwei Bedürftige zusammen, sind die Erwartungen, wenn auch unbewusst und unausgesprochen, enorm hoch. Schließlich hängt nichts weniger als das eigene Lebensglück daran, dass die Beziehung gut läuft und der Partner sich kümmert.

 

Der andere ist nun für mein Glück zuständig und wehe er hört mir nicht zu, ist nicht für mich da, macht die Dinge nicht so oder ist einfach nicht so, wie ich es brauche. Die Fantasie vom endlosen Glück beginnt schnell zu bröckeln und ich mache den anderen dafür verantwortlich. Das Chaos nimmt seinen Lauf.

 

Als Beziehungswesen finden sich vor allem Frauen in dieser Situation wieder. Viele Männer sind bereits zufrieden, wenn sie Essen, Sex und eine Kuscheleinheit bekommen. Abseits davon sind sie froh, wenn sie ihre Ruhe haben. Sie können nicht verstehen, dass eine Frau besondere Zuwendung braucht und auch abseits der genannten Dinge mit kleinen Aufmerksamkeiten umsorgt werden will.

 

Bis zu einem Maße ist das normal für eine Frau, doch hängt ihr Glück allein von einer Beziehung und der ständigen Aufmerksamkeit ihres Partners ab, wird sie ihn allmählich überfordern und schließlich davontrieben. Ohne ihren Partner scheint sie nichts mit sich anfangen zu können.

 

Es ist unglaublich wichtig, für Männer und für Frauen, Dinge für sich selbst zu entdecken und zu schaffen, unabhängig von einem Partner. Es kann ein beliebiges Hobby oder ein Interesse sein, dem man nachgeht. Es können Freunde sein, mit denen man gerne etwas unternimmt. Es kann ein höheres Ziel sein, nach dem man strebt.

 

Eine Beziehung dient nicht dazu, von jemandem glücklich gemacht zu werden, sondern sein vorhandenes Glück mit jemandem zu teilen.

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