Alles was wirklich zählt, ist jetzt

Sehr viele Menschen können ihre Vergangenheit nicht loslassen, um dann den Moment zu nutzen oder für die Zukunft zu planen.

 

Häufig hat man etwas getan oder einem wurde etwas angetan, was man sich selbst oder dem anderen nicht verzeihen kann.

 

Es kann aber auch sein, dass die Vergangenheit schöner scheint. „Früher war alles besser...“ Man trauert dem nach, was einmal war, sei es wegen einem Menschen, der heute nicht mehr da ist, oder wegen einer besonders erfüllenden oder günstigen Situation.

 

Egal ob die Vergangenheit in positiver oder negativer Erinnerung ist – sie erzeugt Leid, sobald wir daran festhalten und Veränderungen nicht akzeptieren können.  Die Dinge loslassen und nach vorne schauen ist jedoch notwendig, damit wir im Hier und Jetzt unsere ganze Kraft zur Verfügung haben, um uns damit neue schöne Dinge schaffen zu können.

 

Hält jemand an einer positiven Vergangenheit fest, lebt er häufig in Trauer und Hoffnungslosigkeit. Alles ist blöd und es wird nie wieder so wie früher. Gleichzeitig lebt er oft in Ablehnung oder Verweigerung der aktuellen Realität. Das verhindert, dass er mit ihr arbeiten kann.

 

Es ist aber absolut notwendig, mit dem zu arbeiten, was ist, um das zu bekommen, was man will. Dabei ist es egal, wie die Ausgangslage ist. Auch wenn es einem momentan besonders schlecht geht, muss man diese Lage betrachten, annehmen und damit arbeiten, oder man wird ewig im Leid verharren.

 

Zudem ist es sinnvoll, die Trauer durch Dankbarkeit zu ersetzen. „Ich bin dankbar dafür, dass ich das erleben durfte / dass ich diesen Menschen kennen durfte...“ Lebt jemand in Trauer, erzeugt er weiter einen Mangelzustand im Jetzt. Lebt er in Dankbarkeit und strahlt Positivität aus, erzeugt er Fülle.

 

Ist die Vergangenheit negativ geprägt, ist es häufig noch schwieriger, diese loszulassen. Hier stecken viel Schuld, Reue und Wut drin, sich selbst oder einem anderen Menschen gegenüber. Im Extremfall hat man ein anderes Leben zerstört oder man war jemandem hilflos ausgeliefert.

 

 

Diese Dinge zu betrachten und anzunehmen erfordert viel Mut, denn es sorgt zunächst für großen Schmerz. Schmerz, den jeder vermeiden möchte, ohne dabei zu merken, dass es trotzdem die ganze Zeit wehtut. Es ist wie ein Pflaster, unter dem es eitert.

 

Die Wunde muss betrachtet und behandelt werden, auch wenn sie hässlich ist.

 

Der erste Schritt ist es, ein Verständnis aufzubauen. Dabei geht es noch nicht ums Verzeihen, sondern rein ums Verstehen und Akzeptieren. Lass dabei ab von „hätte können“. In Anbetracht des damaligen Wissens, der Gefühle und des Bewusstseins, hat man sein Bestes gegeben, selbst wenn man am nächsten Tag aufwachst und aus einem ganz anderen Gefühl heraus sagt „Das war dumm...“

 

Geht es darum den anderen zu verstehen, betrachte nicht die Tat, sondern durchschaue den Menschen. Erkenne die Hölle, die er in sich geschaffen hat, mit der er lebt und die er nach außen projiziert.

 

Verstehen und akzeptieren, warum man selbst oder jemand anderes so war, ist bereits ein enormer Schritt. Vergebung wäre der endgültige Abschluss, der aber noch schwerer fallen kann, insbesondere wenn es einem anderen gegenüber ist.

 

Hier sollte man sich Zeit lassen und nichts erzwingen. Häufig geschieht es fast von allein, nachdem man bewusster geworden ist, mehr im Jetzt lebt und sich gefestigt hat. Hab Geduld und bringe Mitgefühl auf, damit die Dinge fließen und sich neu entfalten können.

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