Schöne Fantasie mit unschönem Ursprung

Er wäre der perfekte Partner, wenn da nicht immer dieses Chaos und Drama wäre. Wenn wir unsere schönen Momente haben, dann wünsche ich mir ja nichts anderes!

 

Doch wenn es aus dem Ruder läuft, und das tut es regelmäßig, treibt es mich an den Rand der Verzweiflung. Ich weiß nicht, was ich noch tun soll… was ich noch tun kann.

 

Dabei habe ich dieses Bild in meinem Kopf. Diesen Wunsch. Diesen Traum. Diese Fantasie. Wenn ich diese nur erreichen könnte, wären wir das glücklichste Pärchen auf Erden!

 

Ich will kein Chaos mehr. Ich brauche es nicht. Also zeige ich meinen guten Willen. Der andere wird nicht grundlos so sein. Unter der Fassade sehe ich den guten Menschen, selbst wenn er ganz offen das Gegenteil behauptet.

 

Ich gebe mein Bestes, gestehe meine Fehler ein, reflektiere meine Worte und Handlungen, versuche ihm alles recht zu machen… doch vom anderen scheint gar nichts zu kommen, außer großer Worte und kleiner Taten, die auch schnell wieder verfliegen.

 

Ich habe mich noch nicht genug angestrengt. Das muss es sein. Ich bin noch nicht gut genug.

 

Ich gebe noch mehr und lasse weiter auf mir herumhacken. Wenn der andere endlich merkt, wie sehr ich ihn mag und dass ich glücklich mit ihm zusammen sein will, wird er bald aufwachen und sich unsterblich in mich verlieben.

 

Ich nehme es in Kauf, weil ich denke, dass ich die Ursache bin. Ich habe etwas falsch gemacht. Ich bin noch nicht ausreichend. Der andere hat allen Grund, so abwertend und unehrlich zu sein.

 

Denn wer könnte schon ernsthaft mit mir zusammen sein wollen. Ich bin doch der Teil, der unerträglich ist, oder?

 

Ich habe gelogen. Ich brauche das Chaos. Ohne dem fühle ich mich nicht lebendig. Es langweilt mich geradezu.

 

Und es scheint unwirklich, dass mich jemand mögen und respektieren könnte, einfach für das, was ich bin. So habe ich es nie gelernt. Ich bin im Chaos aufgewachsen.

 

Ich war nie genug. Ich konnte weder Mama noch Papa für mich gewinnen. Ich konnte sie nicht davon abhalten, sich selbst zu zerstören… sich gegenseitig zu zerstören.

 

Damals habe ich versagt, doch heute schaffe ich das Unmögliche. Ich wecke das Gute in jemandem und gewinne ihn für mich.

 

🛑Was geht hier nur vor sich?

 

Wenn du dich darin wiederfindest, darfst du nun einen Schritt zurücktreten. Dein ganzes Leben lang hast du mit dem Druck gelebt, dass du nicht ausreichend bist und dass du es vielleicht nie sein wirst

 

Du merkst es nicht einmal, denn du kennst es nicht anders.

 

Gehe in die Stille und nimm es jetzt bewusst wahr. Diese Gedanken. Diese Ängste. Ich weiß - es schmerzt. Doch das ist der erste Schritt zur Loslösung.

 

Sage dir anschließend:

„Ich muss jetzt nichts machen. Ich brauche nichts tun. Alles darf so sein. Ich darf so sein.“

 

Nimm den anderen wie er ist, insbesondere, wenn er dir sagt und zeigt, wer er ist. Überlege nun, wie dein Leben verlaufen würde, wenn er sich nie ändern würde. Das ist das, wovon du ausgehen musst.

 

Du musst dich an dem orientieren, was ist und nicht an deiner eigenen Fantasie!

 

Auch wenn es schwerfällt – du musst dich bewusst vom Chaos verabschieden. Nimm dir eine Auszeit. Lerne deine Zeit für dich zu genießen. Halte zunächst Abstand von romantischen Beziehungen. Trenne dich von negativen und chaotischen Freunden.

 

Suche Wege, um Harmonie in dein Leben zu bringen. Tu dir Gutes und gewöhne dich an den Gedanken, dass du all das Schöne verdient hast.

 

Erst dann bemerkst du deinen unschätzbaren Wert, den du bisher immer ignoriert hast. Und erst dann kann jemand in dein Leben treten, der voll und ganz mit dir sein will.

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