Der Eine, der es nie sein wollte.

Was passiert, wenn mein Selbstwert im Keller ist und ich gleichzeitig in Fantasien schwelge (oft inspiriert und genährt von Filmen und Büchern), dass dort jemand ganz Besonderes kommt, der mich auffängt und mir alle Unsicherheiten nimmt?

 

Wird diese Sehnsucht auf einen einzelnen Menschen projiziert, wird die Jagd nach „dem Einen“ zu einer wahren Odyssey.

 

Es entsteht ein enormer Druck. Denn versaue ich es mit diesem Menschen, der ja „der Eine“ ist, scheint schlichtweg alles vorbei zu sein. Wie könnte ich jemals wieder so jemanden finden? Unmöglich!

 

Glaube ich an den Einen und habe Angst, dass er ohne mich davonzieht, möchte ich ihn so schnell wie möglich an mich binden. Ich zeige mich nur von der besten Seite, bin extra nett und zuvorkommend, zeige meine Partnerqualitäten und lege meine Wünsche offen.

 

Der andere muss sehen, wie sehr er mir am Herzen liegt und wie gut wir zusammenpassen. Viel zu schnell fällt das Wort „Beziehung“. Der Druck, den ich mir selbst mache, wird nun auch auf den anderen übertragen. Was kann passieren?

 

💔a. Der andere spürt meine Fassade und meine Verzweiflung. Er nutzt Gespräche und Intimität, um mich zunächst kennenzulernen und abzuwägen, während ich es nutze, um ihn zu binden. Er wird sich schnell oder allmählig zurückziehen. „Danke, aber nein danke.“ Selbst wenn es Sex gab und alles so wunderbar schien, ich war wieder eine Klette und habe es versaut!

 

💔b. Ich gerate an jemanden, der genauso verletzt und verzweifelt ist, wie ich. Das scheint zunächst wie wahre Liebe, bis man sich aneinander gewöhnt hat und die alten Unsicherheiten durchbrechen. Kontrollsucht, Eifersucht, Missgunst, Unzufriedenheit, Vorhersehbarkeit, Streit... sind mögliche Folgen, die das überschatten, was zu Beginn noch so echt schien.

 

💔c. Der Worst Case – Ich gerate an einen Narzissten, der meine Wunden wittert und sie eiskalt ausnutzt. Zunächst umgarnt er mich. Alles scheint perfekt! Ich habe den Traumpartner gefunden! Doch sobald ich mich in eine emotionale Abhängigkeit begeben habe, beginnt die Talfahrt. Ein wahrer Alptraum und kein Ende in Sicht.

 

Was lerne ich nun daraus...?

 

 

Ich lerne:

 

🌻Druck und Verzweiflung führen dazu, dass ich Dinge überstürze und mir nicht die Zeit nehme, jemanden wirklich kennenzulernen. Ich liebe meine Fantasie von dem anderen und nicht das, was er wirklich ist. Dadurch übersehe ich alle Warnzeichen.

 

🌻Ich darf zunächst auf mich schauen, mir selbst näherkommen und mir gutes tun, denn ich bin es absolut wert. Der andere muss sich auch bei mir beweisen. Ich bin der Preis. Ich bin der gute Fang.

 

🌻Es gibt keinen Grund zur Eile. Solange ich ehrlich zu mir selbst bin und meine Wahrheit lebe, wird IMMER jemand seinen Weg zu mir finden, mit dem ich eine wundervolle Zeit verbringen kann.

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