Chaos zieht mehr Chaos an

Wenn jemand verzweifelt, frustriert und verwirrt ist, während irgendwie alles schief zu gehen scheint, ist das der ungünstigste Zeitpunkt, um auf Partnersuche zu gehen. Auch wenn der Wunsch nach Halt und Unterstützung groß ist, in diesem Zustand wird man nur auf Menschen treffen, die das eigene Chaos noch weiter verstärken werden.

 

Immer wiederkehrende Probleme und ungünstige Muster, die sich durch das ganze Leben ziehen, haben ihren Ursprung nicht darin, dass man nie den richtigen Partner gefunden hat. Ihr Ursprung liegt im eigenen Verhalten, den eigenen Worten und der eigenen Art. Hier wiederum, liegt der Ursprung im Selbst- und Weltbild, das einem von Kindheit an eingeflößt wurde.

 

Wir wurde durch äußere Einflüsse programmiert, in unseren sensibelsten und unbewusstesten Jahren, wo sich unser Gehirn noch zu großen Teilen entwickelt hat. Andersrum funktioniert das im erwachsenen Alter nicht mehr. Äußere Einflüsse können den tiefen Glauben nicht einfach überschreiben, nicht einmal regelmäßige, liebevolle Bestätigung.

 

„Was denke ich über mich? Was denke ich, verdient zu haben? Glaube ich daran, Pech anzuziehen? Was denke ich über andere Menschen? Wie lege ich meinen Stellenwert fest? Glaube ich, geliebt werden zu können, einfach nur für das, was ich bin?“

 

Ziehen sich nun zwei Menschen an, die sehr unsicher durchs Leben gehen, werden sie ihre Unsicherheiten auf den anderen projizieren. Nach der ersten Verliebtheit, die zunächst wunderbar und endlos scheint, werden sie sich gegenseitig mit ihren Sorgen, Nöten und Ängsten bombardieren.

 

Statt einer Besserung der eigenen Situation, hat man nun noch ein zusätzliches Problem, das Zeit und Aufmerksamkeit raubt. Die sollte man viel mehr dafür nutzen, die eigene Situation zu analysieren und welche Glaubenssätze dort hingeführt haben. Denn wird das nicht verstanden, kann das Muster nicht durchbrochen werden.

 

Das braucht Zeit. Es ist nicht nächste Woche, nächsten Monat und vermutlich nicht einmal nächstes Jahr erledigt. Lerne, in die Beobachterperspektive zu wechseln, um dir selbst zuzuschauen und deine Motivationen zu hinterfragen. 

 

„Warum bin ich so übermäßig nett? Warum denke ich nur an andere? Warum macht mich etwas wütend? Warum klammere ich? Warum reagiere ich so passiv/aggressiv? Warum kann ich nicht allein sein...?“

 

Ordne dein Leben, bevor du es mit jemandem teilst. Stelle die richtigen Fragen und habe keine Angst vor der Antwort.

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