Lohn und Geduld statt unbewusste Strafe

„Das hättest du schon längst machen können!“ 

„Das hättest du gleich anders machen müssen!“

„Hättest du das nicht so machen können?“

„Hättest du mal gefragt/ gehört/ aufgepasst...“

 

Es sind oft die unscheinbaren Worte, die für eine ungesunde Kommunikation sorgen. Viele würden behaupten, es sei normal, sich so auszudrücken.

 

In deiner Vorstellung fühlt sich der andere irgendwann so schlecht, schuldig oder bloßgestellt, dass er seine Fehler einsieht, zur Besinnung kommt und fortan ein aufmerksamer, hilfsbereiter und fleißiger Mensch ist, der deinen Vorstellungen entsprechen will.

 

Wie oft hat das schon geklappt?

Wie oft ging das nach hinten los?

Wie fühlst du dich, wenn jemand so mit dir redet?

 

Es ist der erste emotionale Impuls, wenn etwas nicht den eigenen Vorstellungen entspricht oder das Ego Aufmerksamkeit will. Das kann aus Frust oder auch nur „gut gemeint“ sein. Doch der andere, insbesondere ein Kind, denkt sofort „Ich bin schlecht. Ich bin falsch...“ Er zieht sich zurück oder will sich wehren.

 

Es ist einfach, den eigenen Frust abzuladen oder sich im Nachhinein als Besserwisser hinzustellen, doch es führt nie ans Ziel. Der andere macht dicht. Selbst wenn es nun erledigt wird, es brodelt unter der Oberfläche. Keiner ist wirklich glücklich mit der Situation und Besserung ist nicht in Sicht.

 

Du kannst dich nur an dem orientieren, was jetzt ist und das Beste daraus machen. Jemandem sagen, wie es hätte sein können, wenn er endlich „richtig“ handeln würde, ist wie ein Stich in eine offene Wunde (oder ein Wespennest).

 

🌞„Würdest du das für mich erledigen? Das würde mir eine große Last abnehmen!“

🌞„Würdest da nochmal nachschauen? Es scheint noch nicht zu funktionieren.“

 

Auch wenn du dich wiederholen musst, bleib gefasst. Erst dann hört der andere dich wirklich und setzt sich (wenn auch manchmal nur langsam) in Bewegung. Es ist liebevolle Geduld gefragt.

 

Hat er seinen Fehler bereits selbst erkannt und arbeitet daran, braucht es absolut keinen Kommentar!

 

Willst du dem anderen weiterhin vorhalten, was er (nicht) macht und wie er (nicht) ist, hast du ein gutes Rezept für ständigen Streit oder ein Leben in Einsamkeit. Achte darauf, was deine Worte bewirken.

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Lerne eine Sprache, die ein Miteinander fördert und Lohn anstatt Strafe nutzt.

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