Du musst nichts werden

„Was willst du denn einmal werden?“

 

Viele kennen diese Frage aus ihrer Kindheit und stellen sie auch heute häufig Kindern, denen sie begegnen. Diese einfache Frage kann jedoch einen Teufelskreis auslösen. Was impliziert sie? Dass ich noch nichts bin.

 

Es entsteht das Gefühl, sich nützlich machen zu müssen, denn wer nichts ist, ist vermutlich nur eine Last. Dein bloßes Sein, dass du atmest, denkst, fühlst und der Welt deine Einzigartigkeit schenkst, ist nicht mehr genug. Doch wann ist es genug? Wann bin ich etwas geworden? Wann bin ich nützlich? Und wie lange muss ich das aufrechterhalten, bevor ich endlich Ruhe und Zeit für mich finde?

 

Es gibt bessere Alternativen für diese Frage:

 

„Was machst du gerne?“

„Was bereitet dir Spaß und erfüllt dich mit Freude?“

„Was willst du von dir in die Welt hinausbringen?“

„Wie möchtest du diese Welt zu einem besseren Ort machen?“

 

Nicht jede Frage eignet sich für ein (kleines) Kind, doch aber immer noch für dich. Stell dir selbst diese Fragen. Was war der große Wunsch deines inneren Kindes und wie sehr stimmt das mit dem überein, wo du hineingezwängt wurdest.

 

Du bist auf diese Welt gekommen damit du lernen kannst, dass du nicht ein nützlicher Idiot sein musst, der die Last der Welt trägt. Tut jeder die Dinge, die ihn auslaugen und frustrieren, nur um dem „Gemeinwohl“ zu dienen, ist letztlich nur den wenigsten wirklich wohl. Dein Wohl, und damit auch das Gemeinwohl, kann nur gesteigert werden, wenn du damit beginnst, deinem Herzen zu folgen.

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