Du hättest nicht...

1. Hätte können:

„Ich hätte das anders machen können.“ Diese Formulierung entsteht aus der momentanen Gefühlslage und dem aktuellen Wissensstand. Hättest du in der Vergangenheit mit deinem Wissen und vor allem unter dem Einfluss deiner Gefühle anders handeln können, hättest du dies getan. Im Jetzt vergessen wir oft, dass wir in der besagten Situation wütend/ traurig/ verzweifelt/ enttäuscht usw. waren. Starke Gefühle, die unsere Handlungen und Worte maßgeblich beeinflussen. Du hast in diesem Moment dein Bestes gegeben.

 

Lösung: Erkenne deine Gefühle an und sei verständnisvoll zu dir selbst. Nimm dir vor, deine Gefühle bewusst wahrzunehmen, dich selbst zu beobachten und vor jeder Reaktion tief durchzuatmen.

 

2. Hätte sollen:

Hättest du wirklich? Was wäre dann geschehen? Bist du dir sicher?

 

a) „Ich hätte mich mehr anstrengen sollen.“ Diese oder ähnliche Formulierungen zeigen, dass du etwas unter innerem Widerstand getan hast und vielleicht immer noch tust. Tust du etwas aus tiefer Überzeugung oder mit großer Freude, wirst du ganz automatisch alles geben, ohne dass es dich auslaugt. Gibst du vor, etwas machen zu wollen, obwohl es dir nicht entspricht, baust du eine Fassade auf, deren Aufrechterhaltung Unmengen an Energie kostet. Du hast folglich immer weniger Lust für andere Dinge und wirst im schlimmsten Fall unglücklich und krank.

 

Lösung: Mach dir deine persönlichen Ziele klar - die Dinge, die du wirklich willst. Überlege, wie du tagtäglich etwas für deine Ziele tun kannst. Alles was in der Vergangenheit nicht geklappt hat, schubst dich in diese Richtung. Schau also nach vorn! Löse dich nach und nach von allem, was deinem Ziel im Weg steht.

 

b) „Ich hätte verständnisvoller sein sollen.“ Diese und ähnliche Sätze sind voller Reue und Verurteilung und verhindern einen Lernprozess, wenn man sich in ihnen verliert. Lass los, denn du hast auch hier dein Bestes gegeben.

 

Lösung: Formuliere um – „Ab heute werde ich verständnisvoller sein“. Schule gleichzeitig deine Selbstbeobachtung. Reflektiere deine Handlungen, Worte und Gefühle so oft es geht. Tue dies ohne Be- und Verurteilung, sondern mit gleichmütigem Interesse.

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