Ursprünglich gut - Teil 3

Kommen wir zu meinem letzten Tipp für eine ursprüngliche Gesundheit. Heute wird es um Fermentation gehen. Nicht ganz so ursprünglich wie Wasser, Salz und Gemüse, trotzdem nicht weniger gesund. Fermentation, oder auch Gärung, passiert anaerob, also unter Luftabschluss. Hierbei erledigen bestimmte Bakterien wahre Wunder und machen aus tollen Lebensmitteln großartige Lebensmittel!

Den Prozess der Gärung kennst du bestimmt aus der Joghurt-, Käse- und Alkoholherstellung. Hier werden bestimmte Bakterienkulturen zugegeben um den Prozess zu beschleunigen und besser kontrollieren zu können. Für unsere eigenen Fermente ist das zum Glück nicht nötig. Das bekannteste gegorene Gemüse in unseren Breiten ist wohl das Sauerkraut. Leider wird es fast ausschließlich als Konserve, und damit pasteurisiert angeboten. Gerade dadurch werden jedoch die Bakterien getötet, die das Kraut so besonders machen. Denn die Milchsäurebakterien finden wir auch bei uns im Körper, allen voran in unserem Darm. Hier erfüllen sie viele unterschiedliche Aufgaben, stärken unser Immunsystem und erschweren es schädlichen Bakterien und Pilzen sich auszubreiten.

Die Fermentierung hat aber noch andere Vorteile. So ist fermentiertes Gemüse auch als Rohkost viel leichter zu verdauen. Die Nährstoffe sind weitaus besser verfügbar und gerade Weißkohl enthält große Mengen an Vitamin C. Außerdem wird die Haltbarkeit auch ohne Erhitzen drastisch erhöht. Im Kühlschrank aufbewahrt, kann sich ein Glas Sauerkraut gut und gerne 6 Monate und länger halten. Alles Eigenschaften, welche auch die frühen Seefahrer zu schätzen wussten, um sich vor Skorbut zu schützen. Für uns ist es neben den Sprossen ein super Wintergemüse, was auch an kalten Tagen mit Frische und Gehalt glänzt.

Für dein eigenes Sauerkraut kannst du nicht nur Weißkohl nehmen. Auch Rotkohl, Möhre, Kürbis, Rote Beete, Zwiebel und usw. sind möglich. Das Gemüse deiner Wahl musst du mit einer Küchenmaschine oder ähnlichem häckseln, um schöne kleine Streifen oder Stücken zu erhalten. Diese werden in einer Schüssel mit etwas Salz und nach Geschmack auch Kümmel oder Wacholderbeeren vermengt. Als Behältnis nehme ich immer ein großes Bügelglas. Hier gebe ich ein paar Löffel Kraut hinein und stampfe es dann ordentlich fest. Danach kommt die nächste Schicht, bei der ich gleich verfahre, bis das Glas fast voll ist. Damit das Kraut auch nach dem Verschließen noch verdichtet wird, musst du noch etwas oben drauf legen, was durch den Deckel nach unten gedrückt wird. Hier eignet sich z.B. eine kleine Schale aus Glas oder Keramik. Ist das alles geschafft wird das Glas an einen dunklen Platz gestellt, jedoch nicht in den Kühlschrank! Damit das ganze ordentlich gärt sind ca. 20°C optimal. Jetzt kannst du das Glas erst einmal stehen lassen. Ich selbst warte mindestens 2 Wochen, man kann aber auch 6 oder 7 Wochen warten. Der Geschmack wird dann noch intensiver. Nach dem ersten Öffnen entweichen dann die Gärgase und du kannst auch gleich mal kosten. Von nun an solltest du das Kraut im Kühlschrank aufbewahren, damit es sich möglichst lange hält.

Hast du keine Lust auf diese ganze Arbeit, musst du dich in einem Naturkost- oder Bioladen nach rohem Sauerkraut erkundigen. Hier gibt es das Kraut oft in Tüten oder kleinen Eimern.

Bist du Histamin-Intolerant, solltest du jedoch besser auf vergorenes verzichten. Sauerkraut und Co. sind leider regelrechte Histaminbomben. Hier solltest du also erst einmal versuchen diese Intoleranz zu lindern und dich dann langsam vortasten.

Auf deinem Speiseplan könnte jetzt ein Salat mit Sprossen, Sauerkraut und etwas Sole stehen. Damit kannst du nur richtig liegen!

 

Halte dich fit und bis zum nächsten Mal!

Kommentar schreiben

Kommentare: 0