Einsam und Isoliert

Zucker, Öle, Mehle und Konzentrate sind Bestandteil der täglichen Ernährung geworden. Das birgt jedoch große Gefahren. Der Körper weiß oft nicht, was er damit anfangen soll und versucht Herr über die Fluten isolierter Stoffe zu werden. Was hier im Detail abläuft, werde ich dir jetzt erklären.

Was alle isolierten Stoffe gemeinsam haben, ist ihre extreme Armut an Begleitstoffen. Schlimmer noch, sie haben eine negative Nährstoffbilanz. Das heißt, ihre Verstoffwechselung verbraucht mehr Enzyme, Vitamine und Mineralstoffe als sie dem Körper zuführen. Lediglich bei hochwertigen Ölen finden wir noch Vitamine und andere sekundäre Stoffe.

Bei Nahrungsmitteln, in denen Glucose den Hauptzuckeranteil hat, schüttet der Körper vermehrt Insulin aus. Insulin ist dazu da, einzig und allein Glucose in die Zellen zu transportieren. Andere Zucker, wie Fructose und Galactose sowie Zuckeraustauschstoffe, können den Insulinspiegel erst anheben, nachdem sie in der Leber in Glucose umgewandelt wurden. Das ist auch der Grund für ihren niedrigen Glykämischen Index. Reine Glucose, auch Traubenzucker genannt, findet sich in einigen Produkten welche mit schneller Energiegewinnung werben, und das stimmt auch. Glucose geht schnell ins Blut und wird in die Zellen und in das Gehirn transportiert.

Was jedoch keiner beachtet, ist die Schwerstarbeit welche insbesondere die Bauchspeicheldrüse in dieser Zeit leisten muss. In der Natur gibt es absolut nichts was den Blutzuckerspiegel dermaßen schnell nach oben schießen lässt. Man könnte sagen, vor lauter Schreck schüttet die Bauchspeicheldrüse jetzt alles an Insulin aus, was ihr möglich ist, um den ganzen Zucker wieder aus dem Blut zu bekommen. Dabei ist es keinesfalls so, dass der Organismus die benötigte Insulinmenge genau berechnet. Es herrscht Notzustand und er gibt alles was er hat. Die Folge ist nun, dass der Blutzuckerspiegel sehr schnell sinkt, sogar soweit dass eine Unterzuckerung droht. Ein schneller Leistungsabfall oder auch Heißhungerattacken sind die Folgen. Wer nun regelmäßig Lebensmittel mit hohem Zuckerzusatz (also alles aus dem Süßigkeitenregal, süße Aufstriche usw.) ist, überflutet seinen Blutkreislauf ständig und das, obwohl diese ganze Energie höchstwahrscheinlich gar nicht benötigt wird, weil man den ganzen Tag im Büro oder vor der Fernseher sitzt. Schon bald sind die Zellen der ganzen Glucose zuzusagen überdrüssig und machen allmählich dicht – der Beginn der Insulinresistenz bzw. des Diabetes Typ 2.

Übrigens sollte man es vermeiden, nun auf Fructose umzusteigen. Sie hat zwar kaum Auswirkung auf den Blutzuckerspiegel, doch muss sie ja trotzdem irgendwo hin. Und was macht der Körper mit Energie, die er nicht sofort braucht? Genau! Ein Großteil der Fructose wird prompt in Form von Fett eingelagert und fördert so die Fettleibigkeit, damit indirekt also auch wieder Diabetes Typ 2.

Weißmehl und Zucker, die unwiderstehliche Gefahr.
Weißmehl und Zucker, die unwiderstehliche Gefahr.

Bei der Verwertung von Weißmehlen, den sogenannten Auszugsmehlen, steigt der Blutzuckerspiegel ebenfalls schneller als bei Vollkornprodukten. Was jedoch schlimmer ist, während der Verdauung entstehen große Mengen an Essig-, Schwefel- und Phosphorsäure. Diese Säuren können vom Körper nur ordnungsgemäß ausgeschieden werden wenn ausreichend Mineralien zur Verfügung stehen. Weißbrot, Kuchen und Co. besitzen jedoch fast keine dieser Stoffe. Um die anfallenden Säuren trotzdem bewältigen zu können, bedient sich der Körper also seiner Mineralstoffvorräte wie Bindegewebe, Knochen, Gefäße usw. So lebt der Organismus mit einer Art Schuldenberg der oftmals nie beglichen wird, was natürlich nicht folgenlos bleibt.

Bei den Ölen haben wir ein ganz anderes Problem. Ich spreche jetzt nur von hochwertigen Rohkostölen, welche durchaus gesundheitsfördernd sein können. Jedoch wird ihr Energiegehalt hoffnungslos unterschätzt. Ein Gramm Fett entspricht ca. 9 Kilokalorien. Ein voller Esslöffel können also schon 20 g bzw. 180 Kilokalorien sein! Schwenke ich also nun mit einer Flasche Öl guten Gewissens dreimal über die Salatschüssel, ist der Rahmen schnell gesprengt! Die Pölsterchen gewinnen immer mehr an Umfang, trotz viel Gemüse im Speiseplan. Daneben können auch die gesunden Pflanzenöle in zu großen Mengen einen negativen Einfluss auf die Blutfettwerte haben. Allgemein fühlt man sich dadurch unwohl, schlapp und hat oft auch schnell unreine Haut und fettige Haare. Ganz auf Fette zu verzichten ist aber keine Option. Der Körper benötigt für Zell- und Hormonaufbau täglich gut 30 g (hochwertige) Fette. Wer täglich 50 – 80 g Fette zu sich nimmt, ist auf der sicheren Seite und hat noch eine kleine Reserve. Wer regelmäßig mehr als 100 g zu sich nimmt und auch nicht auf die Qualität achtet, sollte hin und wieder seine Blutwerte überprüfen lassen. Besonders in älteren Jahren, wenn der Stoffwechsel langsam nachlässt, können solche Mengen eine potentielle Gefahr darstellen.

Um diesen ganzen Nachteilen weitestgehend aus dem Weg zu gehen, sollten immer vollwertige Lebensmittel verzehrt werden. Mit einer eigenen Zubereitung aus frischen Zutaten hat man dabei die beste Kontrolle. Öle kommen hier aus der ursprünglichen Saat bzw. Frucht und Kohlenhydrate aus Obst, Vollkorn und Hülsenfrüchten. Diese liefern immer auch Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, welche für eine gesunde Verdauung sorgen. Das bedeutet nicht einmal, nun den ganzen Tag in der Küche stehen zu müssen. So schnell wie ein Mikrowellengericht geht es natürlich meist nicht. Wer aber nicht den Anspruch an ein 5-Sternemenu hat, ist mit etwas Übung auch in wenigen Minuten fertig.

 

Ich hoffe du konntest etwas Neues lernen. Bleib dran!


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